Die SpVgg Erkenschwick schreibt seit vielen Monaten sportlich positive Schlagzeilen. Nach dem Wiederaufstieg in die Oberliga will sich der Traditionsklub vom Stimberg langfristig mindestens wieder in der fünften Spielklasse etablieren.
Zudem scheiterte man nur knapp im Finale des Westfalenpokals am Regionalliga-Aufsteiger FC Gütersloh im Elfmeterschießen. Leider sorgten danach 30 Fans aus dem Erkenschwicker Block dafür, dass diese positive Entwicklung von negativen Nachrichten überschattet wurden. Laut Polizei wollten diese 30 von 1000 anwesenden Erkenschwick-Fans in den Gütersloher Block eindringen. Flaschen flogen, ein Polizist musste ins Krankenhaus gebracht werden, drei weitere erlitten Reizgasverletzungen.
Das hat jetzt konkrete Auswirkungen. Denn die SG Bockum-Hövel muss ihr Heimrecht in der ersten Runde des diesjährigen Westfalenpokals wohl aus Sicherheitsgründen an die SpVgg Erkenschwick abtreten. "Danach sieht es wohl aus", bestätigte Robert Mazurek gegenüber RevierSport. "Weil die SG Bockum-Hövel die Sicherheitsauflagen auf ihrer Anlage nicht erfüllen kann, werden wir wohl am Stimberg spielen", sagte der 2. Vorsitzendes des ESV.
Und das ist ihm sehr unangenehm. "Das Spiel ist von der FIS als Sicherheitsspiel eingestuft worden", erklärte Mazurek. "Aus unserer Sicht wäre das nicht erforderlich gewesen. Für uns ist das auch unglücklich. Es tut uns auch leid, wir wären sehr gerne dorthin gefahren."
SpVgg Erkenschwick mit neuem Leitbild
Bereits im Viertelfinale des letzten Jahres gegen Rot-Weiß Erlinghausen gab es Sicherheitsauflagen. Erlinghausen musste in ein anderes Stadion ausweichen, konnte sein Heimrecht aber ausüben. Anfang August beim Staffeltag wolle man deshalb auf Bockum-Hövel zugehen und klären, wie man mit der Situation umgeht. "Wir können uns vorstellen, dass wir sie für das entgangene Heimrecht in einer gewissen Art entschädigen werden", so Mazurek. Aber natürlich könne man das nicht aufwiegen.
Mazurek sieht seinen Verein wegen dieser Gruppe Fans, die nicht zum Erkenschwicker Kernpublikum gehört, an den Pranger gestellt. "Es ist das erste Mal seit mehr als 20 Jahren, dass wir das Heimrecht tauschen mussten. Unsere Anhänger sind laut, aber nicht gewalttätig." Allerdings merkt er auch, dass der Ruf arg gelitten hat. "Wir bekommen auch von unseren Oberliga-Gegnern, die sich Sorgen machen, schon Anfragen, mit wie vielen Fans wir den kommen wollen", bestätigte Mazurek.
Wir werden nicht tatenlos zusehen und unseren Ruf kaputt machen lassen
Robert Mazurek, 2. Vorsitzender der SpVgg Erkenschwick
Und wie will man dagegen angehen? "Wir haben vor wenigen Tagen unser Leitbild veröffentlicht. Dort haben wir ganz klar festgehalten, für welche Werte wir als Verein stehen" sagte Mazurek.
Mazurek kündigte an: "Das wird für alles, was in Zukunft kommen wird, unsere Grundlage sein. Wir werden nicht tatenlos zusehen und unseren Ruf kaputt machen lassen."